Zehn Monate. Nichts vom zehnten Monat habe ich heute mit erlebt. Den gab es nämlich nie.

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„Wenn es das wirklich ist, was du willst, dann gehe ich.“

„Dann fang an deine Füße zu bewegen.“



Ich starre ihn an.

Er starrt zurück.

Meine Schritte Richtung Tür sind beständig, einseitig und voller Trauer.

Ich mache die Tür leise zu, ich steh nicht so auf diese dramatischen Hollywood Filme in denen die Frauen, weinend aus der Wohnung rennen, die Tür hinter sich knallen und man das Bild des Schauspielers sieht, wie er sich anstrengt, viel Geld zu verdienen.



Viel zu viel Dramatik, viel zu viel Show, viel zu viel Taubheit der Gefühle.



Nichts ist davon echt, wo bleibt die Realität.

Verborgen hinter beschichtetet Linsen. Geschichten die wir später sehen.



„Möchten Sie einen Platz in der Mitte oder in der ersten Reihe?“

„In der Mitte, denke ich, weil das ist mein Leben, was sie verfilmt haben. “

„Ach? Sagen sie bloß`?

„Ja, deswegen lieber der Platz in der Mitte, ich war schon zu oft in der ersten Reihe.“

„Das würde ich Ihnen auch empfehlen, Popcorn oder ein Getränk…?“



Ich nehme den Fahrstuhl, fahre in die unterste Etage.

Ich höre nur, wie Herr X oder hieß er doch Y, hinter her schreit. Scheiße verfluchte scheiße.

Seine Schritte hallen im großen Treppenhaus wieder.

Die Schiebetüren der Eingangshalle öffnen sich und ich atme die frische Luft der Realität ein.



„Mara warte…“

Ich kann nicht mehr warten, ich hab zu lange gewartet.

Gewartet auf Veränderungen.

Gewartet auf Zuneigung.

Gewartet auf bedingungslose Liebe.



Die Wartezeit ist abgelaufen. Für Herrn XY und für mich.

Das Blatt Papier sollte ich wegschmeißen.

Unsauber, beschrieben und mit viel zu viel verschmierten Flecken, liegt es schamlos vor mir.

Ich muss mir wieder ein unbeschriebenes Blatt besorgen.



Ich höre wie Herr XY hinter mir her rennt.

Ich laufe normal weiter, und dennoch bin ich schneller als er. Wie in Zeitlupe rennt er hinter mir.

„Mara warte.“



Sein Arm fällt auf meine verletzte Schulter.

Sein Charma fällt auf meinen verletzen Körper.

Seine eindringliche Stimme, fällt auf mein gebrochenes Herz.



„Komm bitte wieder mit rein.“

„Ich werde ausziehen.“

Er starrt mich entsetzt an.

Ich starre zurück.

Er muss schlucken.

Ich muss kotzen.



Ein Windzug streift mein Gesicht und das Wasser, welches sich in meinen Augen angesammelt hat, lässt nun den Schmerz an meinen roten Wangen hinunter laufen.



„Aber, wieso?“

„Weil meine Mutter schon immer gesagt hat, dass meine Möbel bei dir nicht rein passen.“



„Aber du zu mir.“

„Nein, ich habe mich dir angepasst. Wie meine weiße Couch zu deinem weißen Teppich.“

Er starrt weiter.

Ich heule weiter. Drehe mich um und gehe.



Mein Herr XY war meine neue Wohnung.

Er war mein > sweet Home <

Es war mir egal, ob unsere Möbel zusammen passten oder nicht.

Ob wir die gleichen Interessen hatten.

Es war mir egal ob er ein gut verdienender Börsenspekulant war, oder er mir ein Schlafplatz in einer zwei Zimmerwohnung anbot.

Es war mir schlicht weg egal, was er war, wenn ich nur bei ihm war.

In ihm war, in seiner Wohnung, in seiner Nähe.

Er war alles.



Und nun, muss ich umziehen.

Umziehen, zurück in meinen eigenes Ich.

Wieder die werden, die ich war.

Zu viele Veränderungen haben statt gefunden.

Zu viele Opfer wurden gebracht.

Und Herr XY hat nur profitiert.



Ich drehe mich um und schaue ob mein XY um mich kämpft.

Aber es findet kein Kampf statt.

Keine verzweifelten Rufe nach mir.

Kein: ´Ich komm nicht ohne dich klar´

Kein: ´Ich liebe dich´



Ich hoffe nur, dass meine Liebe mitziehen kann. Sonst behält sie für immer die Schlüssel.

2 liebe Kommentare ♥

» Unknown | 15. Februar 2010 um 18:16

wunderschöner text! <3

Anonym | 27. Februar 2010 um 21:41

ich kenn den text oder? hast du mir den schonmal geschickt...leider kann ich mich nicht dran erinnern, ob er von dir ist oder von herrn bernemann, sorry...aber erst auf jeden fall schön-traurig...

Schreib mir etwas:

 
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