Hatte ich ihn je wirklich geliebt, oder war ich nur süchtig nach dem Schmerz? Dem erlesenen Schmerz jemanden haben zu wollen, der nicht zu haben war.

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Zur Zeit spuken wieder wirre Gedanken in meinem Kopf umher. Gedanken die zu bildhaften Vorstellungen werden. Insgeheim vielleicht zu Träumen, aber soweit will ich es gar nicht kommen lassen. Weil die Gefahr besteht, dass aus Träumen Realität werden kann. Und bei mir wäre es möglich. Ehrlich. Wenn ich meine Fahrt zu meinem wirklichen nach Hause antrete, dort angekommen bin, und ein paar Stunden für mich Zeit habe. Schleichen sich Sachen in meinen Kopf, die verweilen. Ich stelle mir vor, wie du reagieren würdest, wenn ich vor deiner Tür stehe. Einfach meinen Finger auf eure Klingel niederlege, einen leichten Druck ausübe und mit diesem Druck, meinem Herzen einen Tritt verpasse. Wie ich mit zittrigen Beinen vor eurem weißen Zaun stehe und mit sturen Blick auf die Eingangstüre starre. In beiden Hände würde ich sicherlich mit meinem Autoschlüssel spielen, weil ich nicht weiß, wohin mit meinen schwitzigen Fingerspitzen. Ich würde so gern in dein Gesicht schauen. Ich würde so gerne sehen, wie du mich ansiehst. Mich würde es so sehr interessieren, ob du dich freuen würdest oder ob du abweisend wärest. Was würdest du sagen. Ob wir miteinander reden? Diese Möglichkeit, mich einfach in mein Auto zu setzen und zu dir zu fahren, wäre so eine Leichtigkeit. Es wäre so machbar. Und irgendwo auf dem Weg zu meinem Herzen, würde ich es mir wünschen. Deiner Schönheit zu Liebe. Aber auf diesem einfachen Weg, zu meinem Herzen, zu dir, liegen so viele Hindernisse. Hindernisse, die ich zu schätzen weiß, denn irgendwo links, oder rechts von meinem Herzen weiß ich auch, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen darf, und auch nicht sollte. Meine Angst vor einer Enttäuschung, deiner Reaktion wenn ich vor dir, mit meinem offenen Herzen stehen würde, ist ( noch ) viel zu groß, als dass ich meine wirren Gedanken weiter als bis zu deiner Haustür spinnen könnte. Es ist unvorstellbar, dass ich dich immer noch in meiner Gegenwart haben will. Dass allein die Vorstellung reicht mich in andere Gemütszustände zu setzen, wenn ich an die Vorstellung denke, dass du meine Hand hältst. 
Und auch wenn ich vor kurzer Zeit noch schrieb, dass ich deinen wundervollen Duft vergessen habe, so ist er nun wieder in meiner Luft. Eher gesagt, auf meiner Arbeit, auf meiner Station. Ein Schüler, mit dem ich meine Schicht bestreite und der mir heute, das erste Mal über den Weg lief, hinterließ einen Windzug, der sich so gleich in deine Gestalt verwandelte. Ohne zu überlegen, ohne auch nur irgendwas zu denken, was mit dir zu tun hätte, standest du in meinen Kopf. Dieser Parfümgeruch das bist du. Ich kann dich nicht um mich haben, nicht auch noch so nah auf meiner Arbeit.  Ich fragte ihn, ob es Calvin Klein ist, was er trägt. Er bejahte und ich schüttelte nur den Kopf. ´Das geht nicht´ sagte ich und ließ ihn stehen. Ich spür dich wieder, je zuvor, ich will das gar nicht, und dennoch fühlt sich all´dieses Szenario so wunderbar vertraut an. Sobald ich jedoch meine Augen öffne, sehe wo ich mich befinde, nämlich nicht in deinen schützenden Armen, erscheint es so lächerlich, dass ich mich schäme. Schäme über mich. Über meine Dummheit. Meine Naivität. Und diese Naivität ist nicht nur auf Arbeit. 
Mag sein, dass ich ein Teil meiner Probleme, in dieses neue Bundesland mitgenommen habe, aber es hat sich dennoch um vieles gebessert. Es ist so leicht geworden, einen Schritt vor die Tür zu wagen, ohne mit der Angst zu leben, dass ich dich irgendwo sehen könnte. Du bist nicht hier in meiner neuen Stadt. Du kannst mir niemals hier über den Weg laufen. Und schon allein dieser Gedanke lässt mich aufatmen. Lässt mich schlendernd durch die Straßen laufen. Und nicht stolpernd und fallend über all´diese Angst. Diese kommt jedoch zurück, wenn ich in meine alte Heimat komm´ . Egal wohin ich gehe, mit wem ich verabredet bin, mein erster Gedanke, der mich umfängt ´Hoffentlich ist er nicht da´ Es stört mich zutiefst, diese Vorstellung, nicht entscheiden zu können, ob ich dich sehen will oder nicht. Meine Anspannung fällt mit jeder Reifenbewegung Richtung Autobahn. Weg von diesem Herzscheiß. 
Ich weiß, dass ich dumm bin und mag sein, dass ich was besseres verdient habe als dich, wenn ich auf die ´Es wird alles wieder gut, und du bist so ein tolles Mädchen´ - Sprüche höre. Aber ich habe das Gefühl, dass ich einfach zu wenig Zeit hatte, dich zu lieben. Viel zu wenig Zeit und viel zu viel übrig gebliebene Liebe. 


13 liebe Kommentare ♥

» TAGE WIE DIESE | 12. Oktober 2010 um 18:49

wieder so gut, der text!

» Ina. | 12. Oktober 2010 um 19:02

ich lese dein blog schon länger und gerade ist mir etwas eingefallen. ich weiss, dass dir dazu sofort eine zunichtemachende bemerkung einfallen wird, ich kenne das, aber im film, den ich gesehen habe, monsieur ibrahim und die blumen des korans, dort sagt er, dass deine liebe nur dir gehört. auch wenn sie nicht erwidert wird, sie gehört dir und niemand kann etwas dagegen tun, an wen du sie gibst. sie ist dein.
vielleicht hilft dir diese weisheit

» TAGE WIE DIESE | 12. Oktober 2010 um 19:45

tut mir leid, das war ganz am anfang. ich hätte es echt dazu schreiben müssen. ich fand die stellen nämlich toll. aber ich lösch den post mal.

tut mir wirklich leid, kommt nicht mehr vor.

» pancakeheart | 12. Oktober 2010 um 19:45

wow. die letzten 2 Sätze bringen auch meine Gefühle auf den Punkt. dein Text ist richtig schön und ich danke dir vorallem für die letzten 2 Sätze. denn besonders die, machen wir so vieles klar.

liebe grüße :)

C. | 12. Oktober 2010 um 21:45

Ich denke, für jeden Menschen gibt es diese .Eine. Person. Die alles tun darf, was sie nicht sollte. Ich verfolge Deinen Blog nun schon seit geraumer Zeit und bei fast jeder Zeile muss ich nicken, da ich dasselbe fühle. Da ist .Er. der Unbegreifliche. Diese Person, die einen "Freischein" für alles hat. Und dann steht man da - kopfschüttelnd - weil die Liebe doch irgendwo eine Grenze finden sollte... doch man sucht und sucht... man findet sie nicht. Auch wenn man - ab und zu - denkt, da sind keine Gefühle mehr (oder gar ein Duft... bei mir ist es Davidoff...) ...die Zeit heilt meist keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz... Man versucht jeden Tag erneut aufzustehen, jeden Tag zu vergessen, jeden Tag den Duft nicht mehr zu riechen (oder gar seine Hand auf seiner Haut)... Ich könnte ewig so weiterschreiben. Und ich weiß gar nicht, was ich Dir sagen will, einfach nur dass du alles genau so beschreibst wie es ist... diese Liebe... diese Unbegreifliche Liebe. Ich wünsche Dir alles Gute. Alles... Alles Gute... Für Dich. Für DICH. Verliere Dich nicht... nicht in der Liebe, nicht in ihn. Du solltest Dir selbst immer noch am wichtigsten sein... Nur Du. Du allein.

» Jäy. | 14. Oktober 2010 um 17:57

Ich hab gerade auf einem Blog Teile dieses Texte's gesehn, 2 Tage nach deinem Post veröffentlicht und das beweist wieder einmal, dass du einfach wunderschön schreibst und auch andere gerne so schreiben wollen würden wie du :)

http://jugendrauschh.blogspot.com/2010/10/hatte-ich-ihn-je-wirklich-geliebt-oder.html

» Jäy. | 14. Oktober 2010 um 22:13

Hey. Ich wollte nicht petzen oder so, aber ich fänd's auch nicht ok, deswegen hab ich's dir gesagt.

Ich hab auch wirklich nichts gegen die Bloggerin, ich lese ihren Blog eigentlich sehr gerne, nur dieser Post kam mir so extrem bekannt vor und dann hab ich mal verglichen und ja .. :)

Also, gern geschehn :)

» Jäy. | 14. Oktober 2010 um 22:34

Ja, natürlich, ich versteh's auch. Selbst wenn man sich mit dem Text identifizieren kann, sollte man ihn nicht einfach etwas umändern oder ganz kopieren :s
Aber nunja, was will man machen .. :)

Bitteschön, ist nur meine Meinung :* !

» Venus | 15. Oktober 2010 um 14:46

Hallo :-)

Auch dieser Post bringt es auf den Punkt. Nach wie vor mag ich deinen Schreibstil sehr. Sie Situation und das Gefühl, die die du beschreibst, sprechen sicherlich vielen aus der Seele. Man kann es einfach mitfühlen. Inbesondere der Schluss ist wikrlich gelungen.

Macht Lust auf Mehr,
Venus

» morgenkind | 15. Oktober 2010 um 17:32

hallo.
es tut mir leid, nur, meine erfahrungen, ähneln deinen so..
es tut mir leid, ich habe nicht an deine gefühle gedacht,
ich hoffe, wir können irgendwie neuanfangen, ..

wirklich leid tut es mir.
entschuldigung.

» Luc' | 16. Oktober 2010 um 15:25

der text ist wunderbar! <3

» Cindy | 16. Oktober 2010 um 21:53

wow deine Texte sind so gut

http://marmeladenglas-momente.blogspot.com/

» svenja | 17. Oktober 2010 um 18:30

haha danke :)
öhm, das kann sein. er ist auch heute noch nicht so doll davon begeistert wenn ich fotos oder videso von ihm poste, aber naja - damit muss er sich abfinden ;) er liest meinen blog aber auch selber, deshalb: wenn er irgendein problem mit den fotos hat, die ich über ihn poste, kann er mir das sagen! es findet nix heimlich statt :D

ohmeingott, nein wie süß? *.* danke, das freut mich wenn ich natürlich rüberkomme, alles andere wäre echt doof.

danke für dein interesse, aber soviel kann ich über meine schule eigentlich garnicht schreiben. es ist keine mädchenschule, sondern ein ganz normales gymnasium, nur eben privat. also man zählt eben geld dafür, aber sonst unterscheidet sich die schule denke ich nicht sehr von anderen schulen ;)

liebe grüße zurück ♥

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