Es ist die Leidenschaft die treibt.

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So dumm es wohl klingen mag, aber der Anblick von Bananen lässt mich schmunzeln, lässt mich zurück kehren, an die Tage, wo ich einst dein liebevoller Gast sein durfte. Deine liebe volle Partnerin, deine liebevolle Liebe. Du hast sie gern gegessen und das war auch das einzige Obst was du zwischendurch gegessen hast. Ansonsten hast du es gehasst. Du hast keine Mandarinen und keine Apfelsinen gegessen. Ich habe dich aufgezogen, habe dich immer wieder gefragt, was wohl der Unterschied wäre, zwischen diesen ganzen Früchten, die mit einem "inen" enden. Clementinen haben dich ganz überfordert. Melone hast du nur im Sommer gegessen und Äpfel waren auch nicht dein Fall. Weintrauben hingegen hast du immer mal mitgenommen, wenn du in die Küche gegangen bist. Aber nur mal ebenso im Vorbeigehen. Du warst ein reiner Mäkler. Gemüse war auch für dich, das Schlimmste, was die Erde von sich gab. Außer Erbsen und Möhren hast du alles abgelehnt. Du hast mir beim Mittagessen die Paprika rüber geschoben, heimlich fanden Pilze ihren Weg auf meinen Teller. Deine Augen haben mich dann immer angeschaut und mir gesagt, ich soll aufhören zu lachen. Ich konnte nicht. 
Dein Grundnahrungsmittel waren Cornflakes, in einer durchsichtigen Glasschüssel, dazu hast du dir immer einen Cappuccino angerührt mit zwei Löffel Zucker. Es war das Erste was du nach dem Aufstehen getan hast. Ich lag noch in deinem Bett, eingekuschelt in der Decke, die Augen geschlossen. Habe dem Geräusch der zerkleinerten Cornflakes gelauscht, die auf deinem Löffel gewartet haben. Du saßt auf deinem Stuhl, hast mich liebevoll angelächelt, in der rechten Hand den Löffel, in der Linken deine geliebte Schüssel. Irgendwann hast du dann, wie eigentlich jeden Morgen, mitbekommen, dass es kalt im Zimmer war. Du hast das Fenster geschlossen, weil ich es Nachts umbedingt aufhaben wollte. Du hast dich wieder gesetzt und mich weiter angestarrt. Nebenbei lief Musik. 
"Wann stehst du endlich auf?" 
"Gar nicht. Es ist viel zu früh."  
"Komm schoooon..." 
"Nö" 
"Wieso denn nicht?" 
"Weil du deine Cornflakes hast, und ich hab dieses Bett mit dieser warmen Decke." 

Samstag Vormittag sind wir meist zu deiner Oma gelaufen, du hast ihr im Haushalt geholfen. Ich fand es immer viel zu vorbildlich, weil mich dadurch das schlechte Gewissen gegenüber meinen Großeltern plagte. Letztes Jahr im Herbst war der wunderschöne Garten, der mit graziösen Figuren bestückt war, voll von bunten Blättern. Du warst im Haus, wolltest schnell durch saugen. Ich habe draußen gefegt. Und plötzlich berührten mich deine Hände an der Hüfte, drehten mich langsam um. Deine Lippen berührten meine, ich habe nur gehört, wie die Harke auf die nassen Blätter fiel, aber du hast mich weiter geküsst. Deine Küsse waren nie flüchtig, nie. Sie schwangen im Hauch der Leidenschaft mit. Zogen den Geruch von Liebe nach und trafen vollends auf mein Herz. Deine Hände haben mich weiter an dich heran gezogen, so dass ich so nah, wie nur möglich an deinem Körper presste. Ich vernahm deinen unsagbar guten Duft und ich lies mich förmlich in deine Leidenschaft fallen. Niemand zuvor. Niemand danach hatte mich je so geküsst, wie du es einst tatest. Ich habe es geliebt, dass deine Küsse die pure Erotik ausstrahlten. Für mich war es so. Es hat einfach nicht aufgehört im ganzen Körper zu kribbeln. Es hat nicht aufgehört. Aber du, du hast aufgehört mir diese unsagbaren Küsse zu verabreichen. Es war die Leidenschaft, die treibt. Es war Liebe. Es war viel mehr. Es war. Und es wird nie wieder sein. Nie wieder. 



12 liebe Kommentare ♥

» MorningRain | 11. November 2010 um 21:47

Ich liebe dein Art zu schreiben, so fesselnd und anschaulich und wunderschön. Man bekommt das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein.
Bitte höre nie auf mit dem Schreiben, du hast so ein riesen Talent dafür.
<3

» Leo | 12. November 2010 um 13:22

so wahr. ich habe angst davor das zu verlieren. hm, ich hoffe du wirst diese gefühle in einem anderen menschen wiederfinden können.

» Elisa | 12. November 2010 um 18:27

Es ist wieder und wieder so, dass du mir das Gefühl vermittelst, dabei zu sein. Nicht negativ, nein. Mehr mitreißend.
Und wie becci schon meinte, du hast unheimliches Talent - wie du schreibst, wunderschön.

Anonym | 13. November 2010 um 11:55

Die Texte sind wirklich so wunderschön! Und .. ohman, ich zieh so viele Paralelen zwischen deiner und meiner Geschichte. Und wenn ich das Lese.. Es kommt mir vor als wenn ich es selbst geschrieben hätte.

Wie geht es Dir dabei wenn du das schreibst?
Ist es sehr sehr schwer und traurig? =/
Oder kannst du dich inzwischen auch einbisschen wieder daran freuen, dass du das Glück hattest sowas überhaupt erlebt zu haben? ♥

Anonym | 13. November 2010 um 16:48

Danke für deinen so lieben Kommentar!
Es tut mir sehr leid, dass es dir wirklich immernoch so schlecht geht! Und dass du so traurig bist :(
Mir geht es inzwischen manchmal schon echt so, dass ich lächelt an die Zeit zurückdenke und mir sage, wie schön diese Zeit war und dass ich darauf stolz sein kann sowas erlebt zu haben! Natürlich hab ich nicht immer diese Einstellung.. aber ab und zu.
Ich hoffe sehr, dass du das vielleicht auch bald (oder einfach irgendwann!) so sehen kannst!
Mir geht es manchmal auch so, dass ich mich nicht traue mich wieder mehr mit der Vergangenheit zu beschäftigen.. sei es beim Blog schreiben oder auch einfach so in den Gedanken. Mir geht es dann auch wieder schlechter.. aber ich glaube, dass es mir trotzdem irgendwie hilft! Ich weiß nich genau wieso, aber irgendwie hilft es mir ich damit zu beschäftigen um das alles einfach noch weiter und weiter zu verarbeiten.. Geht dir das nich manchmal auch so?
Dieses Hin-und-Her der Gefühle ist so anstrengend für mich immoment. Mal geht es mir gut, mal wieder wirklich sehr sehr schlecht.. Ich hoffe es hört bald auf. Und für Dich hoffe ich dass es dir so bald wie möglich besser geht! Immer einkleinbisschen besser!! Sodass du irgendwann wieder richtig glücklich bist :)♥

» burcu d. | 13. November 2010 um 19:02

toller schreibstil und tolles foto!! mal eine abwechslung zu den ganzen foto-lastigen blogs!

lieben gruß!

Anonym | 14. November 2010 um 18:10

auch wenn dein blog von liebeskummer handelt, kann man sich ein stück weit in ihn verlieben. weil er da ist und das sagt, was so viele fühlen und denken.

» Cindy | 15. November 2010 um 14:48

tolle Texte <3

http://marmeladenglas-momente.blogspot.com/

» Tom. | 15. November 2010 um 19:24

Für diesen Text könnte ich dich heiraten :)

Aber die Worte lassen einem die Tränen in die Augen treiben, wenn man selbst eine so ähnliche Scheiße durchmachen musste und noch macht.

Und Anonym: Man kann nicht, man wird^^

<3

» sparklingrush | 15. November 2010 um 22:22

das ist so wunderschön geschrieben. ♥
oh man. immer wenn ich deine beiträge lese hoffe ich so sehr das ich mich nie so fühlen muss. :(

bleib stark.

» sonnenschein! | 17. November 2010 um 06:36

der eintrag ist wirklich sehr schön.
hat mich berührt.
ganz viel kraft dir!
lg :)

» Marie | 10. Februar 2012 um 21:05

ich bin verzaubert. es passiert selten, dass sich der leser so gut in die Zeilen einfühlen kann. du hast es geschafft! ♥

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