Radfahren

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Was ist eigentlich mit dir? Kommst du auch?
Hm. Mal sehen.“
Komm schon, wie lange ist es jetzt her, dass du keinen ´Kerl´ mehr hattest?“
Ich schaue sie nur an. Mehr nicht. Ob sie weiß, dass ich das Wort ´Kerl´ hasse?
Na also, das ist wirklich DIE Gelegenheit jemanden kennen zu lernen.
Hm.“ Ich merke diese mitleidigen Blicke auf mir, wenn ´Fremde´ erfahren, wie lange ich schon allein bin.  Geschweige denn, der ganze Rest. Ich mag es nicht, wie sie versuchen wollen mir zu zeigen,  dass sie verstehen. Dass sie versuchen mich zu verstehen, wo sie doch meine Geschichte gar nicht kennen. Und dennoch behaupten, sie schon an die zwanzig Mal gelesen zu haben. Sie haben sie in die Hand genommen, lieblos und nicht behutsam. Ein paar Mal drin herum geblättert. Mehr nicht. Die Seiten schnell auf einander schlagen lassen. Versucht mich kennen zu lernen. Vergebens. Sie haben sie offen liegen gelassen.  Meine Geschichte. Meine Gefühle. Mitleidig liegen gelassen. Ich nehme sie dann wieder auf. Lege behutsam meine Hand auf  und schließe sie.  Alle wollen sie es wissen, und wenn ich es ihnen erzähle, so erscheinen sie verständnislos. Verständlich.
Das mit dir, ist wie Radfahren auf einer langen Straße, vorbei an Seen und Häusern...[...] Nicht wissend, wo ich ankommen werde. Aber ich weiß, dass du hinter mir fährst, deswegen fahr ich so zielsicher, weißt du?“ Dann hast du mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht gestrichen, hast sie hinter meinem Ohr versteckt. Deine Nase ruhte an meiner, ich spürte deinen Atem auf meinen Lippen. Über uns legte sich Stille. Und auf meinem Gesicht legte sich das zufriedenste Lächeln der Welt nieder. „Verstehst du wie ich das mein?“ Mein Lächeln der Zufriedenheit wechselte in das Amüsierende. Ich bewegte meinen Körper behutsam auf deinen. Meine Hände legten deine Arme rechts und links neben deinen Kopf. Ich streckte meine Arme durch. Stütze mich auf dich. Deine Augen malten Fragezeichen. Mein Traum lag vor mir. Mein bester Freund und fester Freund – ein und dieselbe Person. Ich wollte schon immer einen Helden, einen kleinen Poeten. Der die Welt versteht, oder es zumindest versucht. Der mehr liebt als ein Auto. Der weiß, wie Bücher riechen, wie man Mädchen aus hohen Türmen befreit und der versteht, der sich auch mal fallen lässt. Auch in meine Arme. Oder in die Töne der Stille. Der sich selbst findet und dennoch verlieren kann. Ich habe dich gefunden und du mich.  Und diesen einen Traum, nach diesem einen Helden und Poeten, den habe ich nicht aufgegeben, den lebe ich weiter. Aber als wir zusammen Rad fuhren, bist du zu schnell gefahren, der Wind hat sich so stark gedreht, peitschte regelrecht in mein rotes Gesicht, streifte mir die Haare in meine tränenbesetzten Augen. Und während ich so kämpfte, mit dieser Naturkatastrophe bist du weiter gefahren, und ich habe dich verloren. Auf diesem einst gemeinsamen, friedvollen und windstillen Weg. 




23 liebe Kommentare ♥

» Océane | 7. März 2011 um 20:00

sprachlos o:

Anonym | 7. März 2011 um 20:15

superschön geschrieben..
der Vergleich mit dem Fahrradfahren ist gut. Mein Exfreund ist mir auch davongefahren wärend ich gefallen bin. Er hat noch versucht mir wieder hochzuhelfen, aber dann ist er weitergefahren..
sowas heilt nicht leicht.

» Sophia | 7. März 2011 um 20:27

wow, verdammt gut.

» Unknown | 7. März 2011 um 20:46

Das is wieder so gut, dass ich dicke fette tränchen in den augen habe.
du beschreibst die gefühle einfach so dermaßen genial, dass ich am liebsten ein ganzes buch mit deinen Sachen lesen würde.
Ich bewunder dich für dein Schreibtalent. Und um ehrlich zu sein bin ich darauf ein klein wenig neidisch.

» HARDC0REPUEPPiiEH | 8. März 2011 um 01:07

wieder einmal wunderbar. in erinnerung ruhend aber doch die realität langsam annehmend.
du packst es süße ♥
ich glaube an dich.
gib deinem herz die chance wieder zu wachsen <3

» Amy | 8. März 2011 um 10:25

und mit jedem wort sammelt sich eine weitere träne in meinen augenwinkeln. . .
einfach weil ich mich in all deinen worten wiederfinde. aber dran glauben, das man den weg wieder fährt, solltest du nicht vergessen. :*
heb den kopf

» ♥ Sas. | 8. März 2011 um 14:10

deine texte sind so fesselnd, so gut.
ich bin sprachlos!

Ana | 8. März 2011 um 18:42

wie schon alle in ihren kommentaren immer versuchen, so schön zu formulieren wie du! ;D
aber es geht nicht, wirklich nicht.
ich hab das gefühl, dass du immer "besser" wirst. ich weiß nicht, vielleicht liegt es auch einfach daran, dass du mich komplett auf deine seite gezogen hast. dein schreiben bewirkt verständnis und ein stückchen faszination.
man möchte dich einfach nur in den arm nehmen und mit dir tränchen kullern lassen.
um mich kurz zu fassen: du hast es einfach nur drauf. :)

» [special needs.] | 8. März 2011 um 18:45

wein & zigaretten wären super. vor allem, weil er betrunkene mädchen nicht mag. so aus trotz.

» Tom. | 8. März 2011 um 20:58

Niemand versteht wirklich.

Und du Mädchen, solltest dich groß rausbringen und deine Worte baknnt manchen <3

» LuftundLiebe | 8. März 2011 um 21:21

<3

Anonym | 8. März 2011 um 21:59

ich bin auf deinen blog gestoßen und ich muss schon sagen, -wow! ein wunderschöner text. du hast eine verfolgerin mehr.

» rebecca | 9. März 2011 um 16:22

sprachlos echt ! du solltest irgendwas mit schreiben machen, denn das liegt dir echt :)
wunderschöner und zu tränen rührender text ..

» selle | 9. März 2011 um 16:27

vielen dank. und du hast einen wirklich guten Text geschrieben.
dein Blog ist auch sehr niedlich.
du hast eine Leserin mehr.. xxx

Anonym | 10. März 2011 um 10:15

sehr lieb :)

» Amy | 12. März 2011 um 20:31

das ist irgendwo das tröstliche. . .
das ich nicht alleine so fühle das es menschen gibt die mit mir fühlen.
und trotzdem bleibt dann da die frage, wann das alles vorbei ist.

» Julia | 12. März 2011 um 21:17

Wunderschön.
Ich habe auch erfahren, wie das ist. Wenn man versucht anderen seine Gefühle anzuvertrauen und sie sie gelesen liegen lassen. Und ich sie wieder schließe und das Buch liebevoll verstaue, mit der Hoffnung, dass es nicht wieder vertaubt und aufgeschlagen auf dem Boden endet. Aber je öfter es passiert, desto mehr schwindet die Hoffnung. Und irgendwann hat man einfach keine Kraft und keine Lust mehr, das Buch aufschlagen zu wollen. Bis dann jemand kommt, der es für einen aufschläft und einem laut daraus vorliest. Der bei einem ist.
Hach, das klingt so poetisch und schön x3

Nimm doch an meinem Schreibwettbewerb teil. Findest du auf meinem Blog, bin jetzt zu faul, den Link hier zu posten XD
Das Talent hast du allemal.

Hast du eigentlich schonmal eine Geschichte geschrieben? Also so etwas ähnliches wie ein Buch? Längere Geschichte.

» Johannes | 13. März 2011 um 20:42

wie darf ich dein kommentar verstehen ?

» MorningRain | 13. März 2011 um 21:01

Weißt du schon wann du zur Buchmesse gehst? :)
Ich werde versuchen mir am Samstag Patrick Salmen anzuhören. Den lieben Dirk schaffe ich dieses Jahr leider nicht, weil ich da eigentlich eine andere Lesung mit betreuen muss. Schade. Aber hm... Mal schauen, werde meinen Chef noch mal bearbeiten :D

» Hope | 16. März 2011 um 09:33

Ich habe deinen letzten Post in der Pause an der Uni gelesen. Ein Fehler- denn meine Augen haben sich mit Tränen gefüllt. Wunderschön!

» Mr. Verbalakrobat | 16. März 2011 um 21:42

Ja, hat schon alles seinen Preis. Billig wird der Urlaub sicher nicht, aber muss eben auch mal sein :) Wir haben viel, viel verglichen und jetzt haben wir etwas recht günstiges bekommen. Also für mich und meine Mutter sind es jetzt irgendwas zwischen 3000 und 3500€.. dann kommt eben noch die ganze Verpflegung dort dazu, etc.

» Kasia | 17. März 2011 um 11:16

wunderschön geschrieben *-*

lg Angelika, www.young-elegance.blogspot.com ;>

Anonym | 18. März 2011 um 12:17

wow was für ein text, er berrührt einen und stimmt mich zum nachdenken, zum in die hängematte legen draussen in strömenden regen

Schreib mir etwas:

 
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